35. Fuchsjagd in Herrieden – Nachbarn als Jagdherrschaft
Am ersten Sonntag im Oktober veranstaltete der Reit- und Fahrverein Herrieden seine inzwischen schon traditionelle Fuchsjagd. Die äußeren Bedingungen hätten besser kaum sein können, stellte der erste Vorsitzende des Vereins Jochen Orth bei seiner Begrüßung beim Stelldichein auf dem großen Turnierplatz fest.
Der Jagdherr Markus Schüller betonte in seiner Ansprache die lange gewachsene nachbarschaftliche Verbindung zum Reit- und Fahrverein Herrieden und dessen Mitgliedern. Seine Erfahrung mit Pferden beschränke sich zwar auf das Ponyreiten bei der Kirchweih dennoch freue er sich über die Ehre zusammen mit seiner Frau Sonja die Jagdherrschaft zu übernehmen. Beide folgten dem munteren Treiben über die Fluren bei Herrieden auf einer Kutsche, vor die Emil Hofmann aus Steinbach bei Feuchtwangen zwei seiner Haflinger gespannt hatte.
Das Jagdfeld wurde wieder von Reimund Schreiber als Master angeführt. Ihm assistierten Kathrin Schmidpeter und Susanne Brunner als Seitenpiköre. Wegen des krankheitsbedingten Ausfalls von Timo Gundel, dem eigentlichen Fuchs, trug Susanne Brunner zudem die Fuchslunte am Jackett. Als Schlusspikör fungierte auch in diesem Jahr Maria-Lena Eff auf einem Schulpferd. Ihre Schwester Anna Eff zeigte dem nichtspringenden Feld die Route an den Gräben vorbei.
Nach dem Aufgalopp führte der Weg an der markanten Siechkapelle vorbei entlang der Altmühl in Richtung Aurach. Lange Galoppstrecken mit massiven Hindernissen und Gräben unter strahlend blauem Himmel erfreute nicht nur die Reiterschar sondern auch die zahlreichen Zuschauer die mit einem Bus und einigen Fahrzeugen das Feld begleiteten. Rast war auf der Reitanlage bei Marie Berner-Leis von den Pferdefreunden Frankenhöhe. Während die Vierbeiner auf einer Koppel bei Äpfeln und frischem Wasser etwas durchschnaufen konnten, stärkten sich Reiterinnen und Reiter sowie das Fußvolk mit deftig belegten Broten, Butterbrezeln und Kaffee und Kuchen.
Der zweite Teil der Jagdstrecke führte an Hilsbach und Stadel vorbei über Stegbruck zurück zum Ausgangspunkt. Hier war es dann der passionierte Jagdreiter Erich Engelhardt aus Wassertrüdingen, der nach dem eher unspektakulären Fuchsschwanzgreifen die Gelegenheit nutzte und die Trophäe an sich riss. Nachdem die Jagdhornbläser, die wie immer die gesamte Veranstaltung musikalisch umrahmten, mit den Signalen Fuchstod, Jagd vorbei und Halali den reiterlichen Teil offiziell beendet hatten, traf man sich heuer erstmals gleich im Anschluss zu einem Jagdessen und gemütlichen Beisammensein auf der Anlage.
Bei der Bruchverteilung überraschte die Jagdherrschaft noch mit einer Besonderheit. Jeder Jagdteilnehmer, die Jagdhornbläser und die Helfer erhielten zur Erinnerung neben dem Eichenbruch noch einen Schlüsselanhänger mit Gravur. Da die gesamte Jagd völlig unfallfrei verlief, mussten die Mitglieder des Roten Kreuzes aus Herrieden, die die gesamte Strecke begleiteten, nicht aktiv werden. So konnten Franziska Bauer und Hans-Jürgen Brunner beim obligatorischen Jagdgericht völlig entspannt und sehr humorvoll die Geschehnisse des Tages noch einmal Revue passieren lassen.